Investmentbanker Ausbildung: Berufsbild und Voraussetzungen

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Investmentbanker und Investmentbanker Ausbildung sind Begriffe, die für die meisten nur schwer zu fassen ist. Die offizielle Jobbezeichnung ist dabei eher trocken, von Vermögensverwaltung und Wertpapieren ist dort die Rede. Wenn man aber genau hinschaut, ist der Beruf des Investmentbankers ein aufregendes Arbeitsfeld, das viel Raum für geschäftliche Kreativität lässt – doch wie wird man eigentlich Investmentbanker?

Investmentbanker Ausbildung: Das Interesse ist groß

Der Finanzmarkt ist in vielen Bereichen eine recht langweilige Angelegenheit. Wer auf der Suche nach einer herausfordernden Position im Bankenbereich ist, könnte allerdings als Investmentbanker glücklich werden. Aktuell sind rund zwei Drittel der Universitätsabgänger nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften daran interessiert, in den Bereich des Investmentbankings zu gehen. Ein Grund dafür sind ohne Frage die hohen Verdienstmöglichkeiten. Auf dem deutschen Markt ist in einer Junior-Position mit einem satten Grundgehalt von knapp 70.000 Euro pro Jahr zu rechnen.

Abhängig vom Arbeitgeber, lässt sich danach die Karriereleiter schnell erklimmen. Innerhalb weniger Jahre ist es möglich, eine Senior-Position zu besetzen, die mit einem Gehaltsscheck von mehr als 300.000 Euro im Jahr einhergeht. Nach oben gibt es hier dann kaum eine Grenze.

Allerdings hat eine Investmentbanker Ausbildung viel mehr zu bieten als nur das große Geld. Die Branche ist anspruchsvoll und dynamisch – Langeweile kommt hier garantiert keine auf!

Es gibt keine reine Investmentbanker Ausbildung, an deren Ende ein Zertifikat mit Qualifikation überreicht wird. (#1)

Es gibt keine reine Investmentbanker Ausbildung, an deren Ende ein Zertifikat mit Qualifikation überreicht wird. (#1)

Der Karriereweg des Investmentbankers

Der Titel Investmentbanker ist recht allumfassend. Es gibt vielzählige Positionen, die sich hier bekleiden lassen. Den Einstieg in die Branche finden die meisten als Analyst. Hier hat man die Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen und anschließend in ein Tätigkeitsfeld überzugehen, das zu den eigenen Stärken passend ist:

  • Im Asset Management kümmert sich der Investmentbanker um die Verwaltung von umfassenden Wertpapier-Depots. Diese gehören in der Regel Unternehmen, Versicherungen oder Investmentfonds. Ein gutes Asset Management ist in der Lage, solide Renditen zu sichern.
  • Wer als Financial-Engineer tätig ist, der arbeitet an neuen Produktpaletten und erstellt spezielle Finanzierungskonzepte. Diese werden für die Geschäftskunden aus dem Corporate Finance-Bereich benötigt.
  • Ein unverzichtbarer Bereich des erfolgreichen Börsenhandels ist die Datenanalyse. Analytiker und Researcher beobachten Unternehmen, Branchen und Märkte, um mögliche Kursentwicklungen von Wertpapieren vorherzusagen.
  • Ein klassischer Bereich des Börsenhandels ist der Job des Börsenmaklers. Dieser tätigt im Auftrag seiner Kunden Verkäufe und Einkäufe. Diese werden zum Teil über die sogenannten Orders an den Trader weitergegeben, zum Teil aber auch durch den Börsenmakler im Alleingang bestimmt.
  • Ein besonders anspruchsvoller Bereich findet sich in der Sparte Mergers & Akquisitions. Streben Unternehmen an, eine Fusion umzusetzen oder sollen Konkurrenzunternehmen aufgekauft werden, ist die Abwicklung enorm komplex. Hier treten die Investmentbanker-Experten ein, um die Kosten für das gesamte Vorhaben zu optimieren.

Video: Was machen eigentlich Investmentbanker? Investmentbank Erklärung

Welche Voraussetzungen muss man für die Investmentbanker Ausbildung erfüllen?

Die Finanzbranche ist vieles, aber bestimmt nicht einfach. Ohne Bestleistungen ist schwer voranzukommen – eine falsche Entscheidung kann den Kunden Millionen kosten, und die Karriere ist dahin. Eine hohe mentale Belastbarkeit ist daher eine sehr spezifische Voraussetzung, möchte man eine Investmentbanker Ausbildung erfolgreich im Karriereweg umsetzen.

Hinweis

Es gibt keine reine Investmentbanker Ausbildung, an deren Ende ein Zertifikat mit Qualifikation überreicht wird. Der Weg in die Branche lässt sich daher auf verschiedene Arten finden. Quereinsteiger sind hier keine Seltenheit. Im Folgenden führen wir die klassischen Wege in das Berufsfeld auf.

Investmentbanker Ausbildung mit Hochschulstudium

Wird eine Stelle für den Investmentbanker ausgeschrieben, wird fast immer ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorausgesetzt. Dabei sind erstklassige Noten ein absolutes Muss. In der Regel werden Master oder Diplomabschlüsse vorrangig behandelt.

Im Idealfall bringt der Bewerber für die Investmentbanker Ausbildung einen Abschluss aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich mit. Aber auch andere Studienfelder erhöhen die Chancen auf das Interesse der Arbeitgeber:

  • Mathematik
  • Physik
  • Software- und Programmiertechnik
Im Idealfall bringt der Bewerber für die Investmentbanker Ausbildung einen Abschluss aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich mit. (#2)

Im Idealfall bringt der Bewerber für die Investmentbanker Ausbildung einen Abschluss aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich mit. (#2)

Der Lebenslauf sollte für die Bewerbung aber nicht nur mit guten Noten überzeugen. Auslandserfahrungen, relevante Praktika und exzellente Englischkenntnisse sind ebenfalls ein absolutes Muss. Da man in vielen Bereichen der Branche regelmäßig engen Kundenkontakt pflegen muss, sind auch soziale Kompetenzen gefragt.

Um einen reibungslosen Einstieg in den Beruf des Investmentbankers zu sichern, beginnt man daher im Idealfall bereits während der frühen Schulbildung damit, passende Praktika zu wählen und das Abitur auf ein passendes Studienfeld auszulegen.

Tipps zur Investmentbanker Ausbildung

Die Praktika müssen nicht ausschließlich im Bereich der Finanzen angesiedelt sein. So zeigt ein soziales Praktikum im Ausland nicht nur Initiative, es beweist auch soziale Kompetenz. Auslandsaufenthalte während des Studiums sind förderlich für die Verbesserung der Sprachkenntnisse. Neben Englisch sind Mandarin und Russisch zwei gefragte Sprachen in der Welt des Investmentmanagements.

Selbst die Wahl der Universität ist relevant. Steht die Uni im nationalen und internationalen Hochschulranking für das gewählte Studienfach auf den oberen Plätzen, kann dies die Chancen für eine Investmentbanker Ausbildung verbessern. Für den Studienverlauf sollte die Wahl der Hauptfächer gut durchdacht sein. Dies ist insbesondere dann wichtig, befindet man sich nicht in einem Studium der Wirtschaftswissenschaften. Eine gute Wahl sind Schwerpunkte wie Bankbetriebslehre.

Begleitend zum Studium, sollten bereits erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern geknüpft werden. Praktika in diesem Bereich sind ein absolutes Muss. Auch Auslandssemester oder -aufenthalte sind von großem Vorteil. Bestenfalls in einer der Finanzmetropolen wie Frankfurt, London oder New York.

 

Bei Vorstellungsgesprächen zum Ausbildungsplatz eines Investmentbankers werden oftmals sogenannte Assessment durchgeführt. Hier werden verschiedene Fähigkeiten überprüft. (#3)

Bei Vorstellungsgesprächen zum Ausbildungsplatz eines Investmentbankers werden oftmals sogenannte Assessment durchgeführt. Hier werden verschiedene Fähigkeiten überprüft. (#3)

Wie verläuft der Bewerbungsprozess für die Investmentbanker Ausbildung?

Nach dem harten Auswahlverfahren werden die bevorzugten Kandidaten zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei ist es nicht selten, dass es im Ganzen zu bis zu fünf Einzelgesprächen kommt. Die Unternehmen wollen absolut sicherstellen, dass sie die richtige Person für den Job gefunden haben.

Die Gespräche heben sich von klassischen Vorstellungsgesprächen ab. Oft müssen in sogenannten Assessments eine Reihe von Aufgaben gelöst werden. Diese arbeiten zum Beispiel mit bestimmten Szenarien, die eine Problemlösung erfordern. Das logische Denken und die Fähigkeit, kreative Lösungsansätze zu präsentieren, werden getestet. Auch mathematische Fähigkeiten und das Organisationstalent stehen auf dem Prüfstand. In mehreren Bewerberrunden sortiert das Unternehmen die Kandidaten aus.

Des Weiteren werden die sogenannten Soft-Skills auf die Probe gestellt. Wer einen leichten Zugang zu Menschen findet, der hat gute Chancen auf Erfolg. Denn die Finanzwelt ist ein Bereich, in dem Networking eine zentrale Rolle spielt. Ist man nicht in der Lage, schnell Zugang zu relevanten Business-Personen zu finden, ist es schwer, einen guten Deal umzusetzen.

Kann man auch ohne Studium Investmentbanker werden?

Es ist nicht zwingend notwendig, ein Hochschulstudium zu absolvieren, um den Beruf des Investmentbankers zu ergreifen. Die Investmentbanker Ausbildung kann auch über branchennahe Berufsfelder erreicht werden. Ein klassischer Werdegang beginnt mit der Ausbildung bei einer Bank. Findet man während der Ausbildung Interesse an den Aufgaben des Investmentbankers, kann man sich innerhalb der Bank auf die Arbeit in der Investmentabteilung spezialisieren. Dies öffnet mögliche Türen zu höheren Positionen.

Findet man während der Ausbildung Interesse an den Aufgaben des Investmentbankers, kann man sich innerhalb der Bank auf die Arbeit in der Investmentabteilung spezialisieren. (#3)

Findet man während der Ausbildung Interesse an den Aufgaben des Investmentbankers, kann man sich innerhalb der Bank auf die Arbeit in der Investmentabteilung spezialisieren. (#4)

Infos zur Investmentbanker Ausbildung

Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben darüber, welche beruflichen Qualifikationen ein Investmentbanker mitbringen muss. Um auf dem Börsenparkett als Broker zu handeln, ist lediglich eine Börsenlizenz notwendig. Diese lässt sich in einem zweiwöchigen Kurs erhalten.

Der Kurs stellt sicher, dass die zukünftigen Broker die Rechtsgrundlagen der Börsengeschäfte kennen – dies ist wichtig, da es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, an der Börse illegale Geschäftspraktiken umzusetzen. Zum Schutz der Kunden und Unternehmen, deren Depots durch den Broker verwaltet werden, muss dieser sich allen Rechtsgrundlagen und deren Konsequenzen bewusst sein.

Es sind aber nicht nur Banker, die sich nach einem kleinen Umweg in den Top-Positionen der globalen Anlageportfolios befinden. Auch absolute Quereinsteiger sind keine Seltenheit. Von Hirnchirurgen bis hin zu Kinderbuchautoren: Erfolgreiche Broker haben unterschiedliche Geschichten zu erzählen.

Hohe Belastung am Arbeitsplatz eines Investmentbankers

So aufregend es auch klingt, in die Welt des Investmentbankings einzusteigen – die hohe Entlohnung kommt nicht von ungefähr. In der Tat arbeiten Banken und Unternehmen hier mit den Besten der Besten. Dies bedeutet, dass bereits lange vor dem Eintritt in die Arbeitswelt als Investmentbanker harte Arbeit erforderlich ist.

Ist der Sprung in die Elite geschafft, folgt der Investmentbanker Ausbildung der harte Arbeitsalltag. Überstunden sind an der Tagesordnung. Nicht selten ist zu hören, dass bis zu 80 Wochenstunden notwendig sind, um sich an die Spitze der Abteilung zu arbeiten.

Video:“Master of the Universe“ Film über Ex-Investmentbanker

Passt der Beruf zu mir?

Das fachliche Know-how ist ein wichtiger Grundstein für eine erfolgreiche Karriere als Investmentbanker, aber mit Sicherheit nicht der ausschlaggebende Punkt. Das anspruchsvolle Berufsfeld ist dafür bekannt, gnadenlos zu sein. Wer hier nicht richtig aufpasst, ist schnell unter den Kollegen abgeschrieben und kann seine Karriere an den Nagel hängen.

Dieser konstante Druck verlangt einer Person viel ab. Ist man nicht ehrgeizig genug, die langen Stunden, die harte Arbeit und die immense Arbeitslast wegzustecken, besteht kaum eine Zukunft in dem Berufsfeld.

Wer sich selbst gut kennt und einschätzen kann, dass die sozialen Kompetenzen nicht die Vorzeigeseite sind, der kann versuchen, sich auf den Bereich der Analyse zu spezialisieren. Obwohl der Erwartungsdruck und die Arbeitszeiten ebenfalls sehr hoch sind, ist der tägliche Arbeitsablauf auf das Auswerten von Zahlen und Fakten beschränkt. Gute Analysten arbeiten mit nationalen und internationalen Brokern zusammen.


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