Mit einer Investition von rund 1,2 Millionen Euro modernisierte die Theodor Schultz GmbH & Co. KG ihre Eisengießerei. Ein Induktions-Tiegelofen mit 1600 kg Füllvolumen ersetzt den Kupolofen und arbeitet ohne Steinkohlenkoks. Der neue Ofen reduziert den Energiebedarf um 971.000 kWh jährlich und vermeidet 750 Tonnen CO?. Das Projekt wurde von der Effizienz-Agentur NRW begleitet, durch die perpendo GmbH analysiert und mit Bundesförderung Modul 6 unterstützt.
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Traditioneller Kupolofen technisch modernisiert, jedoch nicht ausreichend energieeffizient gewesen
Über fünf Jahrzehnte war der Kupolofen in Betrieb und hatte zahlreiche Modernisierungen erfahren, ohne jedoch seinen hohen Energieverbrauch wesentlich zu reduzieren. Die Effizienz-Agentur NRW (efa) holte deshalb die Energieberatung der perpendo GmbH hinzu, um den aktuellen Betrieb gründlich zu analysieren. Auf Basis der erhobenen Daten wurden wirtschaftlich sinnvolle kostenorientierte Optimierungsbedingungen definiert, um schließlich eine fundierte prozessbegleitende Empfehlung für eine neue, energieeffizientere Schmelztechnik abzugeben und eine dauerhafte solide Investitionsgrundlage zu schaffen.
600 Kilogramm Fassungsvermögen steigern Produktionskapazität ohne fossile Brennstoffnutzung effizient
Der Induktions Tiegelofen mit 1600 kg Nutzvolumen verfügt über eine optimierte Kupferspule und moderne Leistungselektronik, die ohne Koks zum Einsatz kommt. Ein geschlossenes Wasserkühlsystem reguliert Spulen- und Elektroniktemperaturen, wobei das Kühlwasser über Filter und Wärmetauscher geführt wird. Dort nimmt es die Abwärme auf und speist sie in das zentrale Heiznetz zurück. Regelmäßige Wartung der Wasseraufbereitung und Filter verlängert die Anlagenlebensdauer und sichert durchgehend hohe Produktionsqualität. Minimiert Ausfallzeiten und reduziert Kosten
Reduktion 971.000 kWh und 750t CO? durch koksfreie Schmelze
Aufgrund des vollständigen Wegfalls des Koksverbrauchs in der Schmelzanlage und der Rückführung abgeleiteter Prozesswärme in das Heizsystem sinkt der jährliche Gesamtenergiebedarf um circa 971.000 kWh. Diese Maßnahme verhindert zudem die Freisetzung von rund 750 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das Konzept verbindet Effizienzsteigerung mit Klimaschutz, indem es Ressourcen einspart, Emissionen reduziert und dadurch nicht zuletzt die Betriebskosten nachhaltig absenkt und das Unternehmensimage stärkt. Langfristig trägt dies zu einer stabilen und umweltorientierten Produktion bei.
Effizienz-Agentur NRW koordiniert Beratung, Förderung Modul 6 schenkt 200.000
Im Rahmen der Modernisierung übernahm efa die gesamte Projektkoordination, stellte qualifizierte Energieberater bereit und unterstützte beim Ausfüllen der Antragsformulare für die Fördermittel. Parallel evaluierte die perpendo GmbH wirtschaftlich sinnvolle Effizienzmaßnahmen, eliminierte weniger rentable Optionen und erstellte eine Prioritätenliste. Insgesamt flossen 1,2 Millionen Euro in die Optimierung, von denen 200 000 Euro als Zuschuss aus dem Bundesprogramm Fördermodul 6 gewährt wurden, um die Finanzierung zu erleichtern. Die Zuschussbewilligung erfolgte zeitnah, sparte Nebenkosten.
Familienbetrieb in dritter Generation setzt auf technologische ökologische Modernisierung
Mitte der sechziger Jahre gegründet und heute in der dritten Familiengeneration geführt, bietet die Gießerei 43 qualifizierten Mitarbeiter sichere Arbeitsplätze. Mit einem Jahresumsatz von rund sieben Millionen Euro und einer jährlichen Gießmenge von 2.200 Tonnen Grauguss und Sphäroguss beliefert sie zahlreiche Industriezweige. Die Integration eines Induktions-Tiegelofens steigert die Fertigungseffizienz, senkt den Energieverbrauch, reduziert Emissionen und trägt maßgeblich dazu bei, den Standort zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit weiterhin dauerhaft zu sichern.
Abwärmenutzung reduziert Betriebskosten und CO?-Emissionen in moderner Gießerei deutlich
Mit dem Ersatz des alten Kupolofens durch einen Induktions-Tiegelofen vollzieht die Eisengießerei Theodor Schultz GmbH & Co. KG in Warendorf einen wichtigen Schritt in Richtung klimaschonender Produktion. Durch Verzicht auf Steinkohlenkoks und effiziente Abwärmenutzung werden jährlich rund 971.000 kWh Energie eingespart und etwa 750 Tonnen CO? vermieden. Die Effizienz-Agentur NRW, die Beratung durch perpendo GmbH und Bundesförderung Modul 6 haben dieses Vorhaben maßgeblich unterstützt und sichert messbar nachhaltige, langfristige Wirtschaftlichkeit.

