Lokalisten: Den Exit in Sichtweite gehabt

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Lokalisten: Den Exit in Sicht gehabt

Lokalisten, ein 2005 gegründetes soziales Netzwerk aus München, wurde von Andreas Degenhart, Jürgen Gerleit, Andreas Hauenstein, Norbert Schauermann und Peter Wehner ins Leben gerufen. Das StartUp bot eine Plattform für den Austausch von Partybildern und Webnews, bevor es 2016 eingestellt wurde. Seine Geschichte zeigt die Höhen und Tiefen eines ambitionierten Projekts im schnelllebigen Online-Bereich.
GründungZieleEntwicklungAnmeldung und FunktionsweiseVergleich

Die Entstehung und Gründung von Lokalisten

Lokalisten, gegründet im Jahr 2005 in München, wurde von den fünf Visionären Andreas Degenhart, Jürgen Gerleit, Andreas Hauenstein, Norbert Schauermann und Peter Wehner ins Leben gerufen. Dieses StartUp entstand aus der Idee heraus, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Nutzer vernetzen und ihre Partybilder in einer Galerie teilen konnten. Die Gründer, allesamt mit einer Affinität für das Web und soziale Netzwerke ausgestattet, erkannten frühzeitig das Potenzial eines solchen Netzwerks.

Lokalisten: Den Exit in Sicht gehabt

Lokalisten: Den Exit in Sicht gehabt

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Die Finanzierung von Lokalisten erfolgte zunächst durch Eigenkapital der Gründer und Investitionen von befreundeten Unternehmern. Kurz darauf zog das StartUp die Aufmerksamkeit von Beteiligungsgesellschaften auf sich, die das enorme Wachstumspotenzial erkannten. Diese Investitionen ermöglichten es Lokalisten, ihre Plattform weiterzuentwickeln und zu erweitern. Die Definition von Erfolg wurde bei den Lokalisten schnell durch wachsende Nutzerzahlen und die steigende Popularität unter jungen Menschen geprägt.

Bereits im Jahr 2006 wurde Lokalisten durch das Medienhaus ProSiebenSat.1 Media AG unterstützt, welches 30 Prozent der Anteile erwarb. Diese Partnerschaft brachte zusätzliche finanzielle Mittel und erhöhte die Sichtbarkeit der Plattform durch gezielte Werbung im Fernsehen und anderen Medien. Die strategische Beteiligung war ein entscheidender Schritt für das StartUp, das sich nun in einem kompetitiven Markt behaupten musste.

Zweck und Ziele von Lokalisten

Lokalisten hatte von Anfang an das klare Ziel, eine Plattform für soziale Interaktionen zu bieten, die es Nutzern ermöglichte, ihre Partybilder in einer Galerie zu teilen, Kontakte zu knüpfen und sich über Webnews zu informieren. Die Gründer wollten ein Netzwerk schaffen, das auf regionaler Verbundenheit und persönlichen Bekanntschaften basiert. Im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken legten die Lokalisten Wert auf lokale Communities und Events, die durch die Plattform organisiert und beworben wurden.

Die Plattform war weitgehend kostenlos, finanzierte sich jedoch durch Werbung und kostenpflichtige Premiumdienste. Ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells war die Einbindung von Telefonnummern zur Verifizierung der Nutzer, um die Authentizität der Profile zu gewährleisten und ein sichereres Netzwerk zu schaffen. Die Gründer von Lokalisten setzten auf diese Definition von Authentizität, um Vertrauen und ein positives Image zu fördern.

Ein weiteres Ziel war es, den Nutzern eine unkomplizierte und ansprechende Möglichkeit zu bieten, ihre Erlebnisse und Partybilder zu teilen. Die einfache Handhabung und das kostenlose Grundangebot machten Lokalisten besonders bei jungen Menschen beliebt, die nach einer Plattform suchten, um ihre Erlebnisse in Bild und Text zu dokumentieren.

Die Entwicklung von Lokalisten

Seit der Gründung im Jahr 2005 wuchs Lokalisten stetig und erreichte im Jahr 2007 die Marke von einer Million Nutzern. Dieser Meilenstein war ein klares Zeichen dafür, dass das StartUp auf dem richtigen Weg war. Die Investition der ProSiebenSat.1 Media AG trug maßgeblich dazu bei, die Bekanntheit von Lokalisten zu steigern und neue Nutzer zu gewinnen. Werbung im Fernsehen und anderen Medien half, das Netzwerk weiter zu verbreiten.

Im Jahr 2008 war Lokalisten auf seinem Höhepunkt und hatte über drei Millionen registrierte Nutzer. Zu dieser Zeit war es eines der führenden sozialen Netzwerke in Deutschland. Allerdings zeichnete sich schon bald eine Sättigung des Marktes ab, und die Konkurrenz durch internationale Plattformen wie Facebook und Instagram nahm zu. Die Nutzerzahlen begannen zu stagnieren, und es wurde schwieriger, neue Mitglieder zu gewinnen.

2012 versuchte Lokalisten, sich neu zu positionieren und führte mehrere kostenpflichtige Premiumdienste ein, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Diese Maßnahmen konnten jedoch den Abwärtstrend nicht stoppen. Am 30. September 2016 wurde das Netzwerk schließlich eingestellt. Dies markierte das Ende eines ambitionierten Projekts, das einst große Hoffnungen geweckt hatte.

Die Online-Plattform von Lokalisten

Die Plattform von Lokalisten ermöglichte es den Nutzern, sich kostenlos anzumelden und ihr Profil zu erstellen. Die Anmeldung war einfach und erforderte eine Telefonnummer zur Verifizierung, was ein hohes Maß an Sicherheit und Authentizität gewährleisten sollte. Nach der Anmeldung konnten Nutzer Partybilder hochladen, in Galerien sortieren und mit Freunden teilen. Die Galerie-Funktion war eines der beliebtesten Features der Plattform.

In den ersten Jahren wuchs die Nutzerzahl stetig. Bis 2007 hatten sich über eine Million Nutzer registriert, und bis 2008 stieg diese Zahl auf über drei Millionen. Die Plattform bot eine Vielzahl von Funktionen, darunter die Möglichkeit, Webnews zu lesen und sich über lokale Veranstaltungen zu informieren. Diese Kombination aus sozialem Netzwerk und Informationsplattform machte Lokalisten einzigartig.

Mit der Einführung kostenpflichtiger Premiumdienste versuchte Lokalisten, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Diese Dienste umfassten erweiterte Funktionen und werbefreies Surfen. Dennoch blieb die Basisnutzung der Plattform kostenlos, was die Attraktivität für neue Nutzer erhalten sollte. Trotz dieser Bemühungen konnten die Lokalisten den Abwärtstrend nicht aufhalten, und die Nutzerzahlen begannen zu sinken.

Vergleich mit anderen sozialen Netzwerken

Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ und Instagram hatte Lokalisten einige Alleinstellungsmerkmale, die es von der Konkurrenz abheben sollten. Während Facebook auf globale Vernetzung setzte, konzentrierten sich die Lokalisten auf regionale Communities und lokale Veranstaltungen. Diese Ausrichtung sollte eine engere Bindung der Nutzer an die Plattform fördern.

  • StudiVZ: ebenfalls ein deutsches Netzwerk, richtete sich hauptsächlich an Studenten und bot ähnliche Funktionen wie Lokalisten, einschließlich der Möglichkeit, Partybilder zu teilen und in Galerien zu organisieren. StudiVZ erreichte in Deutschland eine ähnliche Nutzerzahl wie Lokalisten, musste jedoch ebenfalls dem Druck internationaler Netzwerke weichen und verlor an Bedeutung.
  • Instagram: das vor allem auf die visuelle Darstellung durch Fotos und Videos setzt, wuchs in den Jahren nach 2010 rasant und überholte Lokalisten in Bezug auf Nutzerzahlen und Popularität. Die einfache und mobile Nutzung sowie die globale Reichweite von Instagram machten es zu einem ernsthaften Konkurrenten, der letztlich zum Niedergang von Lokalisten beitrug.

Trotz der Bemühungen der Gründer, sich durch besondere Features und regionale Fokussierung abzuheben, konnten die Lokalisten den internationalen Netzwerken nicht standhalten. Die Nutzerzahlen sanken, und das Netzwerk wurde schließlich 2016 eingestellt.

Zusätzliche Aspekte zu Lokalisten

Neben den bereits erwähnten Punkten gab es bei Lokalisten auch technische Herausforderungen und Innovationen. Die Plattform entwickelte eigene Algorithmen zur Bilderkennung und Moderation von Inhalten, um sicherzustellen, dass die hochgeladenen Partybilder den Community-Richtlinien entsprachen. Diese Maßnahmen sollten das Image der Plattform schützen und ein sicheres Umfeld für alle Nutzer gewährleisten.

Ein weiterer Aspekt war die Integration von Werbeanzeigen, die auf die Interessen der Nutzer abgestimmt waren. Werbung spielte eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell der Lokalisten, und die Gründer investierten viel in die Optimierung der Anzeigen, um die Nutzererfahrung nicht zu beeinträchtigen.

Das Ende von Lokalisten im Jahr 2016 war ein Zeichen für die Herausforderungen, denen sich StartUps in der schnelllebigen digitalen Welt stellen müssen. Trotz innovativer Ansätze und eines klaren Fokus auf lokale Communities konnten die Lokalisten den Druck der internationalen Konkurrenz nicht bewältigen. Die Definition von Erfolg im digitalen Zeitalter ist oft flüchtig, und die Geschichte von Lokalisten zeigt, wie schnell sich die Dynamik ändern kann.

Ehemalige Adresse der lokalisten media GmbH

lokalisten media GmbH
Klenzestraße 38
80469 München
Tel: +49 89 95077828
 

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