Bayer plant Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität und Innovation

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Trotz eines schwachen dritten Quartals hat der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Laut Vorstandsvorsitzendem Bill Anderson entsprachen die Ergebnisse den Erwartungen des Unternehmens. Um die Prognose für 2023 zu erreichen, ist jedoch ein starkes viertes Quartal erforderlich. Bayer plant, sich neu zu gestalten und legt dabei den Fokus auf Innovationen und wirtschaftliche Leistung. Bis Ende nächsten Jahres sollen mehrere Führungsebenen reduziert und Koordinationsprozesse vereinfacht werden, um den Teams mehr Entscheidungsfreiheit zu geben.

Bayer erwägt Trennung von Consumer Health und Crop Science

Bayer hat derzeit verschiedene strategische Optionen im Blick, um die künftige Ausrichtung des Unternehmens zu optimieren. Neben der Beibehaltung der drei bestehenden Divisionen steht auch eine mögliche Trennung von der Division Consumer Health oder der Division Crop Science zur Diskussion. Eine Aufteilung in drei separate Unternehmen wurde jedoch ausgeschlossen. Genauere Informationen zu diesen Plänen werden im März 2024 bekannt gegeben. Aufgrund der aktuellen Marktsituation erwartet Bayer für das kommende Jahr eher schwache Wachstumsaussichten und weiterhin Herausforderungen hinsichtlich der Profitabilität.

Rückläufige Ergebnisse im dritten Quartal: Bayer kämpft mit sinkendem Konzernergebnis

Im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres erzielte Bayer einen stabilen Konzernumsatz von 10,342 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen um 31,3 Prozent auf 1,685 Milliarden Euro. Das EBIT betrug minus 3,594 Milliarden Euro und das Konzernergebnis lag bei minus 4,569 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie sank um 66,4 Prozent auf 0,38 Euro. Der Free Cash Flow reduzierte sich um 6,4 Prozent auf 1,626 Milliarden Euro. Trotz dieser rückläufigen Ergebnisse konnte Bayer seine Nettofinanzverschuldung senken und erzielte weiterhin positive Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft.

Mengensteigerungen gleichen Preisrückgänge im Agrargeschäft aus

Im Bereich Agrargeschäft (Crop Science) erzielte Bayer im vergangenen Jahr einen Umsatz, der dem des Vorjahres entsprach. Dies war auf Mengensteigerungen in allen Regionen zurückzuführen, die die Preisrückgänge bei glyphosathaltigen Produkten ausglich. Besonders erfreulich waren die prozentualen Zuwächse im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften sowie im Geschäft mit Fungiziden und Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften. Bei den Herbiziden hingegen gab es einen Umsatzrückgang. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science verringerte sich auf minus 24 Millionen Euro.

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten in der Division Pharmaceuticals blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Dennoch konnte Bayer dank der Einführung von innovativen Produkten wie dem Krebsmedikament Nubeqa und Kerendia zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen erhebliche Wachstumsraten verzeichnen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank jedoch um 8,6 Prozent.

Bayer konnte im Consumer Health-Bereich einen Anstieg des Umsatzes bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten verzeichnen. Besonders das Dermatologiegeschäft verlief positiv, während die Kategorie Allergie und Erkältung einen leichten Rückgang verzeichnete. Aufgrund von Währungseinflüssen fiel das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health jedoch niedriger aus.

Bayer plant Neuausrichtung und Innovation trotz schwachem Quartal

Trotz eines rückläufigen dritten Quartals hat Bayer den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Das Unternehmen hat vor, sich verstärkt auf seine Mission „Health for all, hunger for none“ zu fokussieren und Innovationen voranzutreiben. In diesem Zusammenhang werden verschiedene strategische Optionen geprüft, darunter auch eine mögliche Trennung von bestimmten Divisionen. Obwohl der Konzernumsatz stabil blieb, war das Ergebnis rückläufig. Dennoch konnte Bayer die Nettofinanzverschuldung reduzieren und verzeichnete Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit. Es wird erwartet, dass das kommende Jahr weiterhin Herausforderungen für die Profitabilität des Unternehmens mit sich bringt.

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