Fonds wie Aktien handeln?

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Diverse Plattformen bieten Anlegern die Möglichkeit, Fonds wie Aktien zu handeln. Im Vergleich zum klassischen Fondshandel ist ein klarer Zeitvorteil gegeben. Aber wie sieht es mit den Renditen aus? Lohnt sich der Fondskauf an der Börse?

Fonds an der Börse

Die Börse hat in ihrer Geschichte ein paar verrückte Handelsstücke gesehen – ob Tulpen, Knöpfe oder Orangensaft, der Fantasie der Börsenmakler sind keine Grenzen gesetzt! Da ist es wenig verwunderlich, dass auch Fonds ihren Weg auf das Börsenparkett gefunden haben. Fonds sind dabei von Haus aus als langfristige Anlageprodukte konzipiert. Anleger können für den Börsenhandel spezielle Exchange-traded funds nutzen oder auf klassische Fonds setzen – die regulären Fondspakete wurden dabei in der Vergangenheit nur durch Fondsgesellschaften veräußert.

Klassischer Fondshandel – so fuktioniert er

Einmal am Tag wird der aktuelle Fondspreis abgebildet. Sobald dies geschehen ist, können die Fondsgesellschaften reagieren und ihre bestehenden Portfolios durch Anteilverkauf oder -zukauf optimieren. Möchte man nun als Anleger auf relevante Marktveränderungen möglichst zeitnah reagieren, muss die tagtägliche Preisabbildung abgewartet werden – sicherlich keine optimale Situation für engagierte Anleger.

Flexible Gestaltung – Fonds wie Aktien handeln

Ein neues Konzept erlaubt es Tradern, Fonds wie normale Aktien zu handeln. Das bedeutet, dass es nicht länger notwendig ist, die tägliche Preisbestimmung abzuwarten. Ist das Parkett geöffnet, können die Fonds ohne Probleme gehandelt werden. Für die deutschen Börsen gibt dies ein Zeitfenster von 9 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend frei. Der normale Fondskauf kann lediglich einmal am Tag abgewickelt werden – der „Aktienhandel“ mit Fonds ist unter der Woche ganztägig zugänglich.

Wie hoch die Gebühren und die Maklercourtage ausfallen, hängt von diversen Faktoren ab. Die Bank oder der Online-Broker legen diese Kosten fest. (#1)

Wie hoch die Gebühren und die Maklercourtage ausfallen, hängt von diversen Faktoren ab. Die Bank oder der Online-Broker legen diese Kosten fest. (#1)

Die Fondspreise werden über zwei Skontroführer gestellt – so, wie Anleger es vom normalen Börsenalltag kennen. Bei ihnen handelt es sich allerdings nicht um echte Market-Maker, was einen Unterschied zur klassischen Börsenabwicklung darstellt. Anhand der gestellten Preise können Anleger Fonds verkaufen und kaufen. Sie sind nicht an das zeitliche Fenster für die Anteilspreisermittlung gebunden.

 

Kosten für den Fondshandel

Es ist klar zu erkennen, dass diese neue Flexibilität sich außerhalb der Norm bewegt. Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie hoch die Kosten für diese neue Möglichkeit sind. Auf den ersten Blick gibt es keine großen Überraschungen. Ein echter Vorteil ist es sogar, dass börsengehandelte Fonds in vielen Fällen ohne Ausgaben-Aufschlag erworben werden können. Darüber hinaus setzen sich die Handelskosten aus den üblichen Komponenten zusammen:

  • Gebühren
  • Maklercourtage
  • Spread

Wie hoch die Gebühren und die Maklercourtage ausfallen, hängt von diversen Faktoren ab. Die Bank oder der Online-Broker legen diese Kosten fest. Der Spread bezeichnet die Kostendifferenz zwischen An- und Verkaufskurs. Wie hoch dieser ausfällt, ist abhängig vom Tradingpartner der Fonds und der tagesaktuellen Performance der Fondsprodukte. Generell kann man sagen, dass Immobilienfonds einen großen Spread aufweisen. Danach kommen Aktien- und Rentenfonds. Besonders stabil sind in diesem Bereich Geldmarktfonds, die generell einen geringen Spread aufweisen.

Die Möglichkeit, dass Fonds wie Aktien gehandelt werden, bietet im Vergleich zum klassischen Fondsgeschäft einen echten Vorteil: Die zeitliche Flexibilität erhöht die Rendite-Chancen merklich. Zeitgleich erhöht sich allerdings das Risiko: Anleger sollten daher für den Einstieg in diesen Handelsbereich auf stabile Fonds mit sicheren Renditen setzen.


Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild talitha_it, -#1 Andrey_Popov

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